Yoga mit Kind

Wie oft musste ich mein Yoga abbrechen?

Endlos oft! Ein Kind schrie, eines konnte nicht schlafen und eines kam nochmal ins Wohnzimmer gekrabbelt, um mir zuzuschauen.

Es entnervte mich zeitweise völlig. Oft ließ ich es dann sein. Aber da ich süchtig nach Yoga war, fing ich doch immer wieder damit an. Irgendwann bemerkte ich, dass ich aus jeder Yogaposition kraftvoll und fließend aufstehen kann um mich um das Kind zu kümmern. Und dann kann ich zu meiner Matte zurückkehren und einfach mit der anderen Seite weiter machen. Es geht!

Optimal ist es nicht. Zugegeben. Aber es gefiel mir immer besser, Yoga dann zu machen, wenn mich garantiert ein Kind stören würde und ihnen zu zeigen: Schau her! Yoga gehört zu meinem Leben. Ich liebe es. Ich mache es jederzeit. Es ist nicht so heilig, dass du mich nicht stören darfst. Aber wenn es mir nicht so wichtig erscheint, was du willst, dann mache ich erst diese Asana zu Ende.

Und neuerdings kommt mein Sohn gerne abends dazu, wenn ich Yoga mache. Neulich saß ich schreibend auf dem Sofa und er kam rein und war ganz enttäuscht, dass ich kein Yoga mache. Da klappte ich das Laptop schnell zu und holte das Yogabuch und wir machten fünf Asanas zusammen.

Hätte ich mir das vorstellen können?

Gab es dieses Detail meines Lebens in der Ramawerbung?

Kein Stück. Aber es ist so wundervoll.

(Verfasserin S.J)

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