Der Einsatz von unseren Therapiehunden, hier von unserer Wolke, ist immer wieder ein sehnlicher Wunsch unserer kleinen und großen Menschen mit Autismus.
Was verbirgt sich hinter diesem Wunsch? Was motiviert? Warum ist ihr Einsatz in der ATISTA sehr sinnvoll?
In einer Studie aus der Universität von Missouri (USA) veröffentlichen Forscher:innen 2020 im Journal Autism and Development Disorders ihre Ergebnisse: Dabei wurden 700 Familien mit Kindern mit Autismus befragt. Der Einsatz von Tieren (Hunden und auch Katzen auch als Haustiere) unterstütze soziale Interaktionen und reduzierten ihren Stress messbar. Gretchen Carlisle als leitende Wissenschaftlerin des Forschungszentrums für Mensch-Tier-Interaktion an der Universität von Missouri sagte: “Angesichts der Tatsache, dass die Charakteristika der Autismus-Spektrum-Störung so breit gefächert ist, kann es schwierig sein, Interventionen zu finden, die allgemein vorteilhaft sind.Entscheidend ist hier, dass das Aktivitätsniveau des Tieres zum Menschen mit Autismus passt.“
In Deutschland ist der Einsatz von Therapie- und oder Begleithunden für Menschen mit Autismus noch selten. Dr. Francois Martin (North Star Foundation in Connecticut /USA) empfiehlt hier Welpen für autistische Kinder. Da sie gute Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit neurologischen Störungen bieten und helfen, Emotionen auszudrücken.
Wie wird das in der ATISTA umgesetzt?
Die Therapiehunde Wolke und Rosie haben ihren eigenen Stundenplan, für einige sind sie ein Türöffner, eine beständige Begleitung, die vorurteilsfrei und wertfrei in Beziehung geht, begleitet. Das bedeutet auch, dass die beiden nicht immer dabei sind und ihre eigene Ruhenische haben, um sich zwischendurch erholen zu können, damit sie dann wieder fröhlich und aufgeschlossen dabei sein können. Und auch das kann unterstützen. Die Erfahrung machen zu dürfen, dass auch ein Hund seine Ruhepausen benötigt und wie das jede:r ganz selbstverständlich, einfühlsam und achtsam respektiert….
- Einfach anwesend sein, dann verändert sich bereits die Atmosphäre
- eine taktile Erfahrungsebene öffnen und zum Streicheln (taktile Perception) auffordern,
- den Menschen mit Autismus „wachsen“ lassen, sich führen und leiten lassen und den anderen ein Gefühl und eine Erfahrung von Selbstwirksamkeit vermitteln
- zu Dialogen und Interaktionen ermutigen und diese initiieren
- emotionales Teilen über Blickkontakt anbahnen
- den Einsatz von Sprache unterstützen
- eine wertfreie Zuhörerin sein
- eine Annahme des Gegenübers mit all den Facetten, die Menschen mitbringen, jede:r ist gut und genau richtig!
- eine unverwechselbare Präsenz anbieten
In diesem Brief wird Wolke eingeladen. Sie darf wieder dabei sein, zuhören, ein stabiles Beziehungsglied sein, sie darf Emotionen regulieren und Ängste reduzieren- und das auf eine unverwechselbar achtsame, empfindsame und annehmende Weise.
Ein Teil dieses Prozesses begleiten und beobachten zu dürfen, berührt und überzeugt gleichermaßen.