Taktile Angebote sind v.a. im frühkindlichen Bereich zu finden. In Kontakt mit Jugendlichen und auch erwachsenen Menschen mit Autismus wird schnell klar, dass es diese besondere Vermittlung von Reizen auch im Heranwachsenden oder sogar im Erwachsenenalter braucht, damit Nachreifungsprozesse stattfinden können und sich so etwas wie ein Wohlfühlen mit dem eigenen Körper entwickeln kann. Dann verwandeln sich Schonräume zu Entwicklungsräumen. Ein „sich selbst spüren“ und sich besser einschätzen können, zu identifizieren, was sich gut und beruhigend auf der Haut anfühlt, gehört zu den Sinneserfahrungen, die unglaublich nah und ganz eng mit der Entwicklung des eigenen Selbstwertgefühls verknüpft sind. Was tut mir gut? Ohne diese Fragestellung formuliert zu haben, entdecken das Jugendliche – ganz leise- ganz unauffällig- ganz selbstbestimmt.
Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir diesen „Moment des Wohlfühlens und der völligen Akzeptanz des eigenen Seins“ mit in den Alltag transportieren können, wo Überforderungssituationen, Ängste, Maskieren, um akzeptiert zu werden an der Tagesordnung sind. Daraufhin wurden kleine Handschmeichler aus Luftballons mit Bohnen kreiert. Diese dürfen eingesetzt werden, wenn ein Wohlfühlmoment in und mit mir selbst wichtiger ist als alle Erwartungen von außen.