Umzug der ATISTA in Stadthagen: Wie es sich für mich als Asperger-Autist angefühlt hat

Als ich das erste Mal hörte, dass die ATISTA Autismus-Kompetenz in Stadthagen von der Enzer Straße, in eine ganz andere Ecke in Stadthagen zieht, war ich irritiert. Ich dachte mir: „In der Enzer Straße ist doch schon alles, was man braucht. Eine Küche, Turnhalle, Werkstatt, Gemeinschaftsraum sowie Einzelzimmer und auch außerhalb in der Nähe Geschäfte und Aktivitätsorte, wie die Bowlingbahn.“

Doch schon von einem Termin zum anderen, stand ich zwischen den frisch gestrichenen Wänden des neuen Gebäudes der ATISTA im Holzwinkel 14 und war wirklich sprachlos. Es gab ja so viele neue Räume, viel mehr als vorher und von manchen Räumen gleich zwei oder mehr. Einzelzimmer sowie Gemeinschaftsräume waren auch viel größer als vorher.

Ich dachte erst, dass von dem Gebäude nur ein kleiner Teil der ATISTA gewidmet sein würde, bis ich erfuhr, dass es nun auch zwei Stockwerke (und ein paar Dachboden-Zimmer) gab – Das Erdgeschoss ist für die Früh-Förderung, aber ist ab dem Nachmittag auch für den ATISTA-Teil verfügbar, welcher sich oben befindet und auch mit Fahrstuhl erreichbar ist. Dadurch gibt es nun auch Küche und Turnhalle im Doppelpack.

Die Straße und ein eigener Parkplatz sind zur Zeit der Veröffentlichung dieses Beitrags noch im Bau, aber werden sicher schon in ein paar Wochen fertiggestellt sein. Und für den Garten sollen danach auch verschiedene Spielgeräte in Planung sein. Ich finde es persönlich sehr interessant, jede Woche die Fortschritte der Bauarbeiten und bald das Endergebnis zu sehen.

Doch wenn man denkt, dass der neue Standort nun viel weiter weg von Geschäften wie dem Penny usw. liegt, hat man vielleicht recht. Aber dafür ist der neue Standort fast direkt neben dem Bahnhof und man kann versuchen sich zu trauen, von einer Station zur nächsten wie Bückeburg zu fahren und zurück, oder eine Runde mit dem Bus. Doch auch Netto, Action und Jawoll sind nicht weit entfernt.

Ich finde es auch gut, dass es durch die viel größere Küche, mehr Schilder über TEACCH gibt. So kann man immer schnell und ohne lange zu suchen, bestimmte Gegenstände finden, die Mülltrennung beachten und „nur für Personal“ Schränke identifizieren. Umso besser finde ich, dass es diese Schilder in jedem Raum gibt. Und auch an allen Räumen sind Schilder, die einfach gedreht werden können, um zu symbolisieren, ob der Raum gerade besetzt ist oder nicht.

Am Anfang war ich schon traurig, dass es die alte ATISTA, in welcher ich viele Jahre verbracht habe, in der Form nicht mehr geben wird. Doch des einen Endes, ist des anderen Anfangs. Und meine Kreativität hat sich durch die vielen neuen Möglichkeiten ebenfalls erweitert, weil ich so viele Ideen und Renovierungsvorschläge für die ganzen Räume habe.

Danke für das Lesen meines Beitrags.

Autor: Ein ATISTA Klient aus SHG

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